GE: Beton hält die Stadt zusammen

Gelsenkirchen/Barcelona. Nach meinem Plädoyer für mehr Barcelona in Gelsenkirchen, sprich ein Umdenken in Richtung Sicherung und Ausbau des Baumbestandes zur Klimaverbesserung in der City, steht am Donnerstag, 6. Okt. 2016 mit der Ratssitzung dieses Thema auf der Tagesordnung. CDU und GRÜNE haben jeweils einen Antrag zur Besprechung im Rat gestellt, den Baumbestand und den Klimaschutz mehr zu berücksichtigen als in dem bisherigen Bauvorhaben bislang vorgesehen.

Papier ist geduldig – Die SPD bestimmt was besprochen wird

Ob sich in der Ratssitzung bestätigen wird, was sich bereits im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz zeigte, dass die SPD-Mehrheitsfraktion kein Interesse an einer neuerlichen Diskussion der Planung der Ebertstr. zwischen Hans-Sachs-Haus (HSH) und Musiktheater (MiR) hat? Es ist anzunehmen, dass die SPD-Mehrheitsfraktion auf den erst kürzlich am 15. Sept. 2016 gefassten Baubeschluss verweisen wird, und dass sich an den Bedingungen seitdem nichts geändert hat.

Beton hält die Stadt zusammen

Aufastung beseitigt; das war nix.

Das Stadtumbaukonzept ist im Vergleich mit dem Barcelona-Konzept insofern bemerkenswert, als die Bausünden auf der Basis von Beton statt auf Grünbepflanzung, die Barcelona mittlerweile als solche erkannt hat, nunmehr in Gelsenkirchen erst gemacht werden sollen. Die Bewertung des Siegerkonzepts aus dem Jahr 2010 verdeutlicht worum es geht. Bäume sind nicht in der Lage dem Stadtraum als verbindendes Element zu dienen.

„Der Baumbestand ist für den Straßenraum nicht angemessen. So können z.B. die im Umfeld des Hans-Sachs-Hauses vorhandenen überalterten Robinien durch ihren hohen Wuchs und die starke Aufastung keine dem Straßenraum angemessenen Gestalt mehr ausbilden.“

Beton hält die Stadt zusammen!
Beton hält die Stadt zusammen!

Stattdessen ist der neue Kitt, der die Stadt zusammenhält, der Beton:

„Die unterschiedlichen Teilräume der Ebertstraße werden durch einen einheitlichen Belag aus Betonsteinpflaster zusammengewebt.“

Die Zukunft in Gelsenkirchen ist Grau

Die Sprachverästelung oben zeigt bereits gegenüber der klaren Sprache in Bezug auf den Beton eine deutliche Kulturumbildung. Grau wirkt sprachlich klarer als Grün. Grau passt besser zum Auftrag der Verwaltung klar strukturierte Probleme zu handhaben. Die Zukunft in Gelsenkirchen ist grau. Es macht den Anschein, als bräuchte die Verwaltung das Grau um sich klarer zu positionieren und die Zukunftsprobleme – und vor allem sich selbst – in den Griff zu bekommen; den Überblick zu behalten!

Klimaschutz nicht neu diskutieren

Der CDU-Antrag zur Ratssitzung macht das Anliegen der Bürger deutlich, dass die SPD-Mehrheitsfraktion ignorieren will – und den Beschluss in Beton gegossen, als unumstösslich ansieht:

„Weil der Punkt aber nicht in die Tagesordnung der Fachausschusssitzung aufgenommen wurde und somit auch nicht über weitreichende Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes diskutiert und beraten werden konnte, muss nunmehr der Rat der Stadt im Wege der Dringlichkeit hierzu die Möglichkeit bieten und einen entsprechenden Beschluss fassen.“

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